Der Altmann ist tot von Frl. Krise und Frau Freitag

Der Altmann ist tot – Frl. Krise und Frau Freitag

Der Altmann ist tot von Frl. Krise und Frau Freitag Frl. Krise, auch bekannt als „Ghetto-Oma“, kann als Lehrerin „mit dem Rücken zur Tafel“ fast gar nichts mehr erschüttern. Sie ist „voll Jäckpott“, wie ihre Schüler gern sagen. Fragt sie z. B. „Wie hieß der Grenzkontrollpunkt auf der Friedrichstraße?“ lauten die Antworten in etwa so: „Der Grenzkontrollpunkt hieß: Jackpott Charlie!“. Ja, Frl. Krise braucht wirklich Sinn für Humor und Nerven aus Stahl. Vor allem für den Mordfall in „Der Altmann ist tot“. Ein Lehrerkollege wurde getötet, und das ist dann doch harter Tobak für Frl. Krise. Zusammen mit Frau Freitag ermittelt sie undercover und übernimmt sich dabei so manches Mal. Oft genug ist sie auch durch Viktoria-Estell – das Baby einer ehemaligen Schülerin – ein  wenig in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Frl. Krise hilft Eileen und passt auf Viktoria-Estell auf und gerät dabei auch noch an einen Kinderwagen-Schieberring.

Die patente Lehrerin fährt leidenschaftlich gern Fahrrad, ist mit „Männe“ liiert und freut sich, dass sie als Lehrerin laute Nebengeräusche super ausblenden kann – jahrelanges Training vor der Klasse. Außerdem entdeckt sie auf einer türkischen Hochzeit ihr Herz für Onkel Ali und traut sich endlich in ein Kosmetikstudio. Warum? Nun, sie will ihr Tattoo – eine Jugendsünde – loswerden. Was für ein Tattoo? „Born to be“ – was es damit auf sich hat … bleibt erst einmal ein Geheimnis.

Frau Freitag, liebste Kollegin von Frl. Krise und ebenfalls erprobte Lehrkraft einer sogenannten „Brennpunktschule“. Ab und an liebt sie es wie ihre Schüler zu sprechen. Auf den Tod von Lehrerkollege Altmann reagiert Frau Freitag z. B. so: „Bullshit, Frl. Krise. Günther! Den bringt doch nichts um. Frl. Krise, ich schwöre, da ist etwas faul. Ich hab’s im Urin.“

Sie und Frl. Krise treffen sich gern im „Späti“ – dem Kiosk von Onkel Ali. Dann schlürfen beide Kaffee und lästern über Schule und Lehrerkollegen und erzählen sich das Neuste über ihre Schüler. Ohne ihre Zigaretten ist Frau Freitag nur ein halber Mensch – doch ihre blühende Fantasie funktioniert auch ganz ohne Nikotin. Als Ermittlerin verdächtigt sie daher in „Der Altmann ist tot“ fast alle über neun und unter 99 Jahren – ihr fällt einfach immer sofort eine überzeugende Geschichte ein, warum er oder sie einen Grund gehabt haben könnte, Altmann aus dem Weg zu räumen. Natürlich wirft sich die immer hellwache Frühaufsteherin Frau Freitag voll in ihren Einsatz als Undercover-Agentin und observiert mögliche Täter oder Täterinnen mal als „blinde“ Frau, mal als Kopftuchträgerin …

Onkel Ali betreibt sein „Späti“ mit Leidenschaft. Genauso kocht Hüseyin, so heißt Onkel Ali wirklich, Filterkaffee. Frau Freitag und Frl. Krise schwören, dass es bei Onkel Ali den besten Filterkaffee Berlins gibt. Seine Gutmütigkeit wird dem berlinernden Kioskbesitzer im Fall Altmann fast zum Verhängnis. Da haben Frau Freitag und Frl. Krise aber wieder einmal etwas ausgeheckt – und Ali muss es ausbaden. Doch der pfiffige Hüseyin lässt sich etwas einfallen und gewinnt schnell wieder Oberwasser.

Günther Altmann gibt den Toten im Buch. Der 49-Jährige wird in der Nähe des Reichstages gefunden. Der Lehrer für Mathematik und Physik – für viele schon Grund genug, jemandem alles Mögliche an den Hals zu wünschen! – war mit der 21 Jahre jüngeren Franziska liiert. Sie erwartet ein Baby. Doch ob der Nachruf des Schulleiters auf Altmann wirklich so stimmt? War er ein „großartiger Kollege, begnadeter Pädagoge und guter Freund“ oder doch eher ein „Playboy für Arme“ (Frl. Krise) der hinter jedem Rock her war und auch vor Schülerinnen nicht Halt machte?

Bei den Schülern war er jedenfalls nicht beliebt – er war einfach zu unfair, und die Mädchen beklagten sich über seine anzüglichen Blicke. Ob da noch mehr war?

Johanna Schirmer nimmt der Tod von Günther Altmann verdächtig stark mit. Abwechselnd heult sich die Musiklehrerin die Seele aus dem Leib oder schimpft auf Altmanns Frau. Doch sollte Johanna wirklich etwas mit dem Günther gehabt haben? Anfangs können Frl. Krise und Frau Freitag es nicht glauben, doch dann entdecken sie ein erhellendes Blog von Johanna – manche Menschen wissen aber auch wirklich gar nichts über Computer und löschen ihre Browsersitzungen auf dem Schul-PC nie …

Monika Nolte, Lehrerkollegin, tut sich gerne in jeder passenden und vor allem unpassenden Situation wichtig. Sie sammelt Geld für Geburtstagsgeschenke im Kollegium, bereitet die Weihnachtsfeier vor und gibt die Mutti der Nation. Frau Freitag und Frl. Krise nervt dieses Gutmenschentum gewaltig – genauso wie die Tatsache, dass die Nolte immer perfekt manikürt, mit tadellos sitzender Frisur und adrett gekleidet auftritt. Keine Nachlässigkeit – so weit das Auge reicht. Und natürlich plant Nolte auch ihren Unterricht bis ins Letzte durch und geht nie ohne Laminationen oder farbige Arbeitsblätter in die Klassen. Und der Gipfel: Sie hat doch tatsächlich immer Stempel mit süßen Tieren dabei, die sie auf Arbeiten drückt. Puh!

Hannes Wernitzki kämpft als Lehrer für Physik und Chemie gegen das Image des Langweilers. Wo der nun tote Altmann als braungebrannter Schönling punktete, fällt er als lahmer, konfliktscheuer Zeitgenosse und Wohnmobilfahrer in grauen Jogginghosen total ab. „Todlangweilig“ und „spießig“ sind da noch nette Umschreibungen … und auch Frl. Krise flüchtet, wann immer sie Wernitzki in ein Gespräch verwickeln will: „Außer Computer, Autos und seine Wohnwagenurlaube hat der keine Themen.“ Zur Weißglut bringt Frl. Krise, dass Hannes ständig leise vor sich hin pfeift. Doch bei ihrer Recherche stoßen Frau Freitag und Frl. Krise auch noch auf einen ganz anderen Wernitzki …

Hikmet geht in die 8. Klasse und hat schon öfter gesagt, dass er den Altmann irgendwann umbringt. Für ihn ist A. „die alte Pottsau“ – aber Hikmet erzählt viel, wenn der Tag lang ist.

Ebru, 9. Klasse, und Vanessa, 10. Klasse: Ebru hatte Angst vor Altmann („Er war immer übertrieben streng.“); Vanessa hat dazu auch eine klare Meinung: „Mir hat er immer in den Ausschnitt geguckt! Und auf den Po, wenn ich an der Tafel war. Haben alle gesehen!“

Fuat, 8. Klasse, schwört, dass Altmann nur gestürzt ist: „Bestimmt die behinderte Treppe in Haus B. Ich schwöre, die ist voll Todestreppe. Da bin ich auch schon öfters runtergefallen. Mieses Teil.“

Emre und Ömur, zwei Ex-Schüler von Frl. Krise und nun Polizisten in Ausbildung. Sie sind auch am Fall Altmann dran, dürfen eigentlich nix verraten, aber verplappern sich gern. Frl. Krise nutzt das natürlich schamlos aus – schließlich weiß sie, dass Ömurs Redseligkeit drastisch ansteigt, wenn er etwas Essbares wie einen Döner oder ein Gebäckteilchen vor sich hat …