Manfred Flügge, Das Jahrhundert der Manns

Von Marcel Reich-Ranicki stammt der Satz: „Ich glaube, dass es in Deutschland im 20. Jahrhundert keine bedeutendere, originellere und interessantere Familie gegeben hat als die Manns. Möglicherweise war dieses Wort Inspiration für Manfred Flügge, die erste Familienbiographie der Manns zu schreiben – mit Exkursen zu den Familienzweigen der Dohms und Pringsheims. Ein wirklich monumentales und einmaliges Werk. Dass diese Familienbiographie möglich wurde, ist unglaublich. Über die meisten der Familienmitglieder wurden schon Bibliotheken geschrieben: Heinrich Mann, Klaus Mann, Erika Mann und natürlich Thomas Mann. Allein diese vier Personen sind eine „erlauchte Versammlung“, wie Thomas Mann 1942 an seinen Sohn Klaus schrieb und feststellte: „Aber einen Knacks hat jeder.“

Die Manns – eine Dichter-Dynastie

Lübeck, Venedig, München, Los Angeles, Capri, Halifax, Nidden, Paraty – Fähnchen auf der Landkarte der Schicksalswege einer monumentalen Literatenfamilie Deutschlands, die in unterschiedlicher Weise die großen Themen des 20. Jahrhunderts beleuchteten. Provozierend und produktiv. Symbole deutschen Kulturlebens sind die Manns geworden, aber auch dazu bestimmt Weltkinder zu sein. Die Manns sind längst ein Markenzeichen für das Besondere, für Angehörige eines Kollektivs, für Mitglieder der genialen Dichter-Dynastie. Eine Aura umgibt die Manns, die durch menschliche Dramen und massive Anfeindungen erkauft wurde. Mit den Pringsheims, den Vorfahren von Katia Mann, kommt noch die Prise jüdischen Schicksals in den Familienstammbaum.

Die Manns rangen mit inneren Dämonen und äußeren Schwierigkeiten. Sie bildeten einen Clan, dessen Mitglieder Liebe, Anerkennung und Erfolg suchten, oft außerhalb der Familie. Ein Clanvater, der trotz seiner Homosexualität Familiendauer wollte und dabei die Hilfe von Katia Mann bekam, der Stammmutter, die alles zusammenhielt, thronte über allen. Die Manns waren Autoren, Musiker, Historiker, Kabarettisten, Redakteure, Politiker und Soldaten. Viktor, Carla, Michael, Golo, Elisabeth, Monika … so viele Namen! Als Leser des Buches türmt sich ein Faktengebirge auf, das an der Hand von Manfred Flügge in 27 Kapiteln durchwandert wird, ohne das Alltägliche oder die Kleinigkeiten zu übersehen. Dabei lässt sich verschmerzen, dass es nicht immer gelingt, die unterschiedlichen Charaktere der Manns übersichtlich darzustellen. Zu komplex ist die Aufgabe. Flügge ist zu manchen Sprüngen oder Wiederholungen in der Chronologie gezwungen, was aber auch zu interessanten Perspektivenwechseln führt.

Die Manns und das Exil

Im Exil gewinnen die Manns erst unter dem äußeren Druck den Zusammenhalt, der sie als moralische Einheit nach Außen zusammenschweißt. So wurde die Familie Mann zu einer Repräsentation des besseren Deutschlands in der dunklen Nazi-Epoche: Sie machten die Kulturnation Deutschland erfahrbar, die das Erbe anderer Völker respektiert. Und dabei führten sie im Vorgriff auf das heutige Deutschland ein liberales Leben und ein gewagtes dazu. Im Exil wurden die Manns zu politisch engagierten Menschen: Heinrich Mann schrieb gegen den Krieg und für den Sozialismus, Thomas Mann hielt in der BBC Radioansprachen an das deutsche Volk, Klaus und Golo gaben Exilzeitschriften heraus, Erika hielt Vorträge …

Das Jahrhundert der Manns: Mythos und Realität

Das Jahrhundert der Manns zeigt, wie es die Manns schafften, kulturbildend zu werden. Und das Buch erklärt, was uns auch heute noch an den Manns faszinieren kann. Wer wissen möchte, was an der Familiengeschichte der Manns Mythos und was Realität ist, kommt an dem Buch sowieso nicht vorbei. Manfred Flügge, der ausgewiesene Kenner der Familiengeschichte der Manns, entwickelt ein 100 Jahre umspannendes Panorama der legendären Literatensippe und skizziert dabei die geistigen, politischen und kulturellen Entwicklungen Deutschlands bis heute. Denn in der Familiengeschichte der Manns kann man deutsche Geschichte lesen, ihre Widersprüche und ihr Leid, ihren Glanz und ihre Glorie, ihre Irrtümer und Sonderwege, ihre Errungenschaften und Verbrechen.

Hier können Sie die Manns und ihr Jahrhundert entdecken!

one earth kids – Entdecke die Welt!

41116821nDer Sinn hinter One Earth Kids ist, das die Kinder selbstständig und spielerisch ihr Wissen über Geografie, Tiere und Pflanzen erweitern können. Bei diesem Paket erhält man eine riesige Karte zum Aufstellen, jede Menge schöne Magnete und ein interessantes Infoheft.

Inhalt des Infoheftes

Hier erhält der kleine Naturforscher Anregungen für verschiede Spielideen, die die Kids sowohl allein, als auch gemeinsam mit Freunden oder mit den Eltern ausprobieren können.

Als nächstes erfährt man spannende Fakten über die Themen Geografie und Astronomie z. B. über die Weltmeere, über die Sonne und den Mond bis hin zu den höchsten Bergen der Welt. Weiter geht die Reise zu den Themen Landwirtschaft und Vegetation. Wusstet ihr, dass Erdbeeren nicht zu den Beerenfrüchten zählen, sondern zu den Nüssen?

Des Weiteren wird das Thema Naturphänomene behandelt. In meinen Augen ein besonders spannendes Thema! Egal ob Erdbeben, Vulkane oder Waldbrände über alles gibt es spannende Infos. Wer vor der Familie oder den Freunden angeben möchte, sollte sich besonders intensiv mit den Rekorden der Tierwelt beschäftigen! Wer kann schon von sich behaupten zu wissen, dass es mehr als 6000 Arten von Marienkäfern gibt?!

Noch viel, viel mehr hat das spannende Infoheft zu bieten, lasst euch überraschen!

Der Kinderatlas41116821_deta_1

Ausgebreitet ist die Spielkarte mit Satellitenbildern und noch weiteren Kurzinformationen über verschiedene Länder einfach riesig! Bis zu 162 cm!

An ihr können die kleinen Entdecker die 180 Spiel-Magnetfiguren befestigen. Wo lebt das Flusspferd und wer sagt „Buenos dias.“?

Ein wortwörtlich riesiger Spielespaß!

Eine super Idee von eoVision und sehr lehrreich!

Weitere Informationen zu one earth kids bekommen Sie hier.

Taping-Set: Buch mit Tapes als Selbsthilfe bei vielen Beschwerden

tapingSie haben Muskelschmerzen? Fuß- oder Wadenschmerzen? Knie- oder Hüftbeschwerden? Rückenschmerzen oder –verspannungen? Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule oder in Schultern, Armen und Händen? Dann sollten sie sich auf jeden Fall einmal mit dem kinesiologischen Taping befassen! Sie müssen es nicht glauben, aber es hilft auch bei Tinnitus, Magen- und Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Erschöpfungszuständen und vielen Allgemeinbeschwerden mehr. Neugierig geworden?

Kleine Geschichte des Taping

In den letzten Jahren sieht man vor allem Sportler mit bunten Bändern (tape kommt aus dem Englischen und bedeutet einfach Band) am Körper. Amerikanische Soldaten brachten die Tapes in den 1960er Jahren nach Deutschland und stabilisierten damit ihre Gelenke. Taping bot ihnen Verletzungsschutz und hohe Stabilität ihrer Gelenke. In den 1970er Jahren entwickelten Ärzte die Tapes weiter – heraus kam das Kinesio-Tape (Kinese bedeutet Bewegung). Das Kinesio-Taping verbreitete sich Ende der 1990er Jahre in der deutschen Sportwelt und findet heute immer stärker den Weg in die Allgemeinheit. Schmerzpatienten und Hobbysportler waren die ersten, die positive Erfahrungen mit Taping machten. Etwa bei Gelenkarthrose, Überlastungen der Muskeln, Sehnen oder Wirbelsäule. Dann griffen Physiotherapeuten und Orthopäden das Taping auf und entwickelten die heutige breite Palette an Anwendungsmöglichkeiten, die selbst in Bereiche der Inneren Medizin oder Frauenheilkunde reichen.

Was bewirken Tapes?

Erwiesen ist, dass sie den Blut- und Lymphfluss fördern und bei Schmerzen die Neigung reduzieren, in eine Schonhaltung zu gehen. Die Tape-Bänder beeinflussen den Körper auf verschiedenen Ebenen positiv – sowohl im Prozess der Heilung wie als Prophylaxe von Beeinträchtigungen. Man kann sie bis zu sieben Tagen tragen, ohne dass Schweiß oder Wasser sie von der Haut lösen. Sie schränken die Bewegungsmöglichkeiten nicht ein und wirken wie eine Art dauernde Massage der Muskulatur.

Anwendung von Tapes und ein Tipp

Auch wenn Taping recht einfach ist, muss der Anwender natürlich wissen, wie es geht. Dazu gibt es jetzt exklusiv bei Weltbild das Taping Set mit drei Taping-Bändern. In dem Buch erfahren Sie alles über das Tapes-Anlegen von A bis Z. Erklärt wird, wie Sie die bunten Tapes richtig anlegen und welche Art von Taping bei welchen Beschwerden hilft. Sie erfahren, wie lange sie bei welchen Beschwerden tapen sollten, und bekommen Tipps und Anleitungen für Spezialanwendungen. Etwa 200 Farbfotos unterstützen Sie beim Erlernen des Tapings. Sie müssen also nicht in einen Schulungs- oder Seminarkurs, um die Technik zu erlernen. Wichtig ist, dass Sie die für Sie richtige Taping-Methode erlernen, um ihre Schmerzen oder Beeinträchtigung in den Griff zu bekommen. Sie brauchen keine hundert Anwendungsarten zu kennen.

taping-set-3-tapesWirkungen und Indikationen von Taping

Noch ist nicht wissenschaftlich untersucht worden, warum Taping in bestimmten Fällen wirkt. Erfahrungen zeigen nur, dass es wirkt. Dazu gibt es bislang nur Hypothesen, etwa, dass durch Taping die Muskelaktivität und Muskelspannung positiv verändert wird, die Gelenkfunktion Unterstützung erfährt, das körpereigene Schmerzreduktionssystem aktiviert wird, Entzündungsreaktionen reduziert werden …

Tapes scheinen die Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern und mechanische bzw. funktionelle Korrekturen zu unterstützen. Die Liste der Indikationen ist – wie schon anfangs angedeutet – sehr lang. Zerrungen, Faserrisse, Atrophien, Dysbalancen, Rückenschmerzen, Sehnenbeschwerden, Überlastungsschäden an Bändern, Sehnen und Muskeln, Haltungsschwächen, Fehlstellungen, Kopfschmerzen und Migräne, Neuropathien und Multiple Sklerose, Lymphabflussstörungen, Faszienbeschwerden … All diese Beschwerden sollen sich mit Taping zumindest lindern lassen.

Gott sei Dank betrifft mich im Moment keine dieser Indikationen, aber würde ich an einer der Indikationen leiden, würde ich es auf jeden Fall mit Taping versuchen. Denn das Tapen hat so gut wie keine Nebenwirkungen, ist einfach und günstig.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Weltbild Taping Set mit drei Taping-Bändern!

Vermessung der Ewigkeit – Dr. Eben Alexanders Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Das ist längst keine rein religiöse Frage mehr. Immer mehr renommierte Wissenschaftler widmen sich diesem Thema. Wie Dr. med. Eben Alexander, der nach einer schweren Krankheit als erster Neurochirurg eine eigene Nahtoderfahrung wissenschaftlich aufarbeiten und einordnen konnte.Vermessung der Ewigkeit

Im SPIEGEL-Bestseller Vermessung der Ewigkeit erläutert Dr. Alexander fundamentale Erkenntnisse über ein Leben nach dem Tod. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise zur „anderen Seite“, indem er sein eigenes Nahtoderlebnis mit den Erfahrungen anderer Menschen vergleicht und in Beziehung zu philosophischen Weisheitslehren und vor allem modernen Wissenschaften setzt. Vermessung der Ewigkeit – Dr. Eben Alexanders Erkenntnisse über das Leben nach dem Tod weiterlesen

Rom – Die Biographie eines Weltreichs: das neue Standardwerk von Greg Woolf

Greg Woolf ist der führende Experte für das antike Rom, einer der
renommiertesten Historiker weltweit. Greg Woolf - RomIn seinem neuen Standardwerk
Rom – Die Biographie eines Weltreichs betrachtet er die Geschichte der römischen Republik und der Kaiserzeit als Einheit.

1.500 Jahre Weltgeschichte werden hier lebendig!

Anhand des neuesten historischen und archäologischen Forschungsstandes analysiert Woolf den in der Weltgeschichte einmaligen Erfolg des Römischen Reiches, zeigt, wie es funktionierte und vergleicht es mit anderen Reichen von Peru bis China. Rom – Die Biographie eines Weltreichs: das neue Standardwerk von Greg Woolf weiterlesen

Jens Berger, Wem gehört Deutschland

Wem gehört Deutschland? Haben Sie sich das auch schon oft gefragt? Wenn ja, ist dieses Buch von Jens Berger etwas für Sie. Der Verlag Westend, in dem das Buch zuerst erschien, bevor es Piper ins Taschenbuch nahm, schreibt sich auf die Fahnen, Bücher für die Wirklichkeit zu machen. Und die Wirklichkeit der deutschen Vermögensverteilung, so meint Jens Berger, sieht anders aus, als es uns Statistiken vermitteln.

So beginnt Jens Berger damit, dass Sie und ich jeweils ein Vermögen von 222.200 Euro haben sollen. Soviel hat jeder durchschnittliche Deutsche auf der hohen Kante, wenn es nach der Statistik geht. Diese 222.200 Euro klingen gut. Aber haben Sie so viel auf der hohen Kante? – Sehen Sie: Ich auch nicht. Ist ja auch nur ein Märchen, diese Statistik vom Volksvermögen. In Wirklichkeit haben die Hälfte aller Deutschen zusammen gerade einmal 1,4 Prozent des Volksvermögens. Und 10 Prozent der Bevölkerung besitzen zwei Drittel des Volksvermögens.

wem-gehoert-deutschland-klein

UmFAIRteilung als Grundforderung

So war es nicht immer, sagt Jens Berger. Und legt dar, wie es zu dieser extrem ungleichen Verteilung von Vermögen in Deutschland kam und was das mit unserer Gesellschaft macht. Am Ende seiner Untersuchung stehen Forderungen an unsere Politiker wie diese:

* Erhebt endlich wieder ernsthaft das Vermögen der Wohlhabenden!
* Führt endlich die Vermögenssteuer wieder ein und erhebt eine einmalige Vermögensabgabe!
* Nehmt alle Steuererleichterungen für Vermögende seit 1998 zurück!
* Führt eine Millionärssteuer von 75 Prozent ein!
* Schafft die Sonderregelungen der Erbschaftssteuer ab!
* Führt eine Steuerpflicht auf die weltweiten Einkünfte ein!
* Beginnt mit einer wirksamen Finanztransaktionssteuer!
* Schafft Steuerschlupflöcher für Wohlhabende ab!
* Verschärft das Stiftungsrecht!
* Nehmt die Umsatzsteuererhöhung von 2007 zurück!
* Führt einen Mindestlohn von 10 Euro ein und steigert die Lohnquote!
* Weitet die staatliche Eigenheimförderung aus und beschließt eine wirksame Mietpreisbremse!
* Verbessert die schulische und universitäre Ausbildung von armen Kindern und Jugendlichen!
* Beendet sofort die Privatisierungspolitik!
* Stärkt die gesetzliche Rente und beendet sofort die Zuschüsse für Riester- und Rürup-Rente!

wem-gehoert-deutschland-klein

Reich nicht durch Leistung, sondern Erbe

Für manche Neoliberale liest sich so die Folterliste der Linkspartei. Jens Berger aber sagt: Bei der fairen Verteilung des Reichtums unserer Gesellschaft geht es nicht um eine Neiddebatte. In keinem anderen Euro-Land klafft die Schere zwischen Reichtum und Armut in der Zwischenzeit stärker auseinander als in Deutschland. Und die Verteilung des Reichtums hat fast nichts mehr mit Leistung zu tun: In Deutschland wird Reichtum und Armut vererbt. Das Spermalotto entscheidet, wer auf welcher Seite der „Chancengleichheit“ landet. Superreiche finanzieren Denkfabriken, die auf politischer Ebene die Argumente liefern, dass alles in Deutschland gut ist, wie es ist.

Über die Reichen im Land ist nicht viel bekannt. Wie sich z. B. die Brüder Albrecht vor der Öffentlichkeit verschanzten, ist fast schon kurios. Aber die anderen Reichen in Deutschland scheuen Information genauso wie die Kirchen Einblicke in die Vermögenswerte des Lieben Gottes auf deutschem Boden. Ihr Vermögen wächst in Zeiten der Finanzkrise, in denen wir abhängig Beschäftigten mit Niedrigzinsen abgespeist werden, rasant weiter. Geht das mit rechten Dingen zu? Jens Berger meint: Nein. Aber es geht ihm nicht darum, sich über die wahren Vermögensverhältnisse in Deutschland aufzuregen. Er will die nächste Krise unserer Marktwirtschaft verhindern, glaubt er doch, dass sie wegen der Ungleichverteilung des Vermögens schon wieder vor den nächsten desaströsen Verwerfungen steht.

Wem gehört Deutschland? ist klar gegliedert und verständlich geschrieben. Dabei unaufgeregt, aber nicht oberflächlich. Ob sich aber durch das Buch von Jens Berger etwas an den beschriebenen Szenarien ändert, bezweifle ich, denn die wirklich Reichen haben längst Vorsorge gegen Maßnahmen, wie sie Berger vorschlägt, getroffen. Aber das Buch öffnet Augen. Und das kann man nicht von allen Büchern sagen.

Hier finden Sie weitere Infos zum Buch und können es bestellen!

wem-gehoert-deutschland-klein

 

Herbstblond – die Autobiografie von Thomas Gottschalk

„Sie verstehen es meisterhaft, eine weitgehende gedankliche Leere durch sprachlich hohes Niveau zu überdecken“, soll laut Klappentext Thomas Gottschalks Deutschlehrer einst zu seinem Schüler gesagt haben. HerbstblondDiesen Satz auf den Umschlag seiner Autobiografie Herbstblond zu setzen, zeugt von viel Selbstironie – und verspricht kurzweilige Unterhaltung. Herbstblond – die Autobiografie von Thomas Gottschalk weiterlesen

Die vergessene Generation von Sabine Bode

vergessene generation kriegskinderViel erzählten mir meine Eltern nicht über den Zweiten Weltkrieg und die Zeit danach. 1945 war mein Vater zehn Jahre alt, meine Mutter acht. Sie lebten im Westen Deutschlands an der Grenze zu Frankreich und am Dorf führte eine Reichsstraße vorbei, über die Amerikaner und Franzosen die deutsche Wehrmacht zurückdrängten. Diese Straße wurde schwer bombardiert. Mein Vater und seine Freunde sahen tote Pferde, ausgebombte Fahrzeuge, Leichen von Soldaten, schweres Kriegsgerät, das unbrauchbar geworden war, an den Rückzugslinien der Deutschen liegen. Was diese Eindrücke bei ihm und seinen Freunden bewirkten, darüber sprach er nie. Auch nicht über seine Angst, wenn die alliierten Bomber über den Ort Richtung Rhein flogen und ihr Dröhnen im Keller des Elternhauses widerhallte. Aus Ludwigshafen waren stramme Nazis in sein Elternhaus einquartiert worden. Im Haus meines Großvaters, der als Arbeiter und Katholik Hitler und die Nazis ablehnte. Über dieses Zusammenleben ebenfalls kaum ein Wort. Meine Mutter scheint sich an gar nichts mehr erinnern zu können, außer dass ihr Vater im Krieg war und er erst zurückkehrte, als sie schon sieben Jahre alt war.

Was Kriegskinder prägte

Meine Eltern sind mit ihrem Schweigen über die Zeit des Zweiten Weltkrieges keine Einzelfälle, wenn ich Sabine Bode und ihrem Buch Die vergessene Generation glauben darf. Weil ihre eigenen Traumata gegenüber den Traumata der Naziopfer zurücktreten mussten, hätten die Kriegskinder ihre eigenen seelischen Nöte über Jahrzehnte weggeschlossen und mit sich herumgeschleppt. Sabine Bode bezeichnet diese Kinder als „stille Generation“, die sich nicht über ihr Schicksal beschwerte, Sicherheit suchte, Deutschland wieder aufbaute, Disziplin über alles hielt … Anpassung und Leistung waren die Werte dieser Generation. Die Verarbeitung der Schrecken des Krieges trat dahinter zurück.

Die Kriegskinder prägte vielfach die nazistische Erziehung: Kälte, Erziehung zu Härte und unbedingtem Gehorsam. Kein Wunder, dass diese Generation die Schrecken, die sie durchlebte, entweder herunterspielt oder sich ihrer nicht bewusst ist. Bis sie von ihnen eingeholt werden und im Alter Depressionen, Gedächtnisverlust oder posttraumatische Belastungsstörungen auftreten. Zwar sprach die deutsche Öffentlichkeit später über die Nazizeit, aber privat in den Familien wurde kaum darüber gesprochen.

Sabine Bode und die verlorene Generation

Sabine Bode will nicht Leid gegen Leid aufrechnen. Es geht ihr nicht um moralische Aufrechnung, sondern allein um das Aussprechen der Traumata unschuldiger Kinder im Krieg, die keine Täter waren. Sie verbrachten Nächte in Luftschutzkellern, wurden ausgebombt, auf der Flucht von Tieffliegern gejagt, sahen, wie Frauen, ihre Mütter vergewaltigt wurden, oder mussten hungern und in brennenden Städten um ihr Leben laufen. Anders als diese Kriegskinder meinten, haben ihnen diese Erfahrungen doch geschadet. Kein Kind ist hart wie Kruppstahl und auch eine kleine Preußin kann nicht alles ertragen. Jetzt, da diese Generation im Ruhestand lebt, kommen bei vielen unverarbeitete Ängste und Erinnerungen hoch, nachdem ihr bisheriges Leben von dem Satz geprägt war: „Sei froh, dass du überlebt hast und schau lieber nach vorne!“ Im Alter jedoch ist ein Überdecken der Kindheitstraumata durch Arbeit und Beruf nicht mehr möglich. Andere Kriegskinder können ihr verpfuschtes Leben nicht mit verdrängten Kriegserlebnissen in Zusammenhang bringen.

Weiterwirken des Zweiten Weltkrieges

Dabei wirken die Kriegserlebnisse der Kriegskinder bis in die Generation der in den 1960er Jahren geborenen Kinder hinein. Das Verhalten ihrer Eltern prägte auch sie. Hartnäckig halten sich die Spuren des Hitlerismus und Krieges in der Familiengeschichte. Vor allem dann, wenn niemand darüber spricht. Ich erinnere mich noch, meinen Teller leer essen zu müssen, auch wenn ich keinen Hunger mehr hatte. Und das Schulbrot wurde eingepackt, ob ich es wollte oder nicht. Und oft legten sich die Frustration und Resignation der Eltern über ihr eigenes emotional verkümmertes Leben, in dem Anpassung und Sicherheit die höchsten Werte waren, drückend auf das Gefühlsleben der in den 1960er Jahren geborenen Kinder.

Die Kinderkrankmacher von Beate Frenkel und Astrid Randerath

Nachdem der Rohrstock erfolgreich aus der Kindererziehung verbannt wurde, sollen nun Psychopharmaka „helfen“, dass schon die Kleinsten im Sinne gesellschaftlicher Normen perfekt funktionieren.

Die_KinderkrankmacherDie Journalistinnen Beate Frenkel und Astrid Randerath haben für Die Kinderkrankmacher recherchiert, wie Pharmaindustrie und Psychiatrie Kinder und Jugendliche für krank erklären, um dadurch fragwürdige Geschäfte zu machen.

Wenn Kinder zu aktiv sind, ist es ADHS. Wenn sie verträumt sind, nennt man es ADS. Die Kinderkrankmacher von Beate Frenkel und Astrid Randerath weiterlesen

„Wahrheitsjäger“ Tamer Bakiner warnt vor Fallstricken des Alltags

Die Worte Hinterlist und Intrige klingen in unseren Ohren alt und abgedroschen, wie Relikte aus einer fernen Vergangenheit. Mobbing klingt schon viel moderner, dieses Problems sind wir uns bewusst, aber passieren tut’s doch ja wohl den anderen, uns doch nicht, wir verstehen uns doch mit allen gut. Doch, doch, doch.Wahrheitsjäger

„Wer soll was gegen mich haben, ich hab‘ ja auch gegen keinen was.“ Sollte man meinen. Aber weder das eine noch das andere stimmt. Das zeigt Tamer Bakiner, einer der besten und erfolgreichsten Wirtschaftsermittler Deutschlands, in seinem Buch „Der Wahrheitsjäger“. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt. „Wahrheitsjäger“ Tamer Bakiner warnt vor Fallstricken des Alltags weiterlesen