Brot macht erfinderisch: selber Brot backen ist „in“!

Die Wertschätzung für das Brot ist in vielen europäischen Ländern enorm. Es gehört zum tief verwurzelten Volksgut der Nationen. Die Franzosen lieben zu Käse und Rotwein ihr Baguette, die Deutschen schwören überwiegend auf Mischbrote aller Art, die Engländer genießen ihr deftiges Frühstück mit einer Scheibe Toast.

Es geht aber noch viel individueller. Man kann Brot buchstäblich für jeden Geschmack backen. Da heißt es dann allerdings: selber machen. Denn der Bäcker kann diese Individualität natürlich nicht bedienen. Aber kein Problem – zu Hause Brot selber backen ist gar nicht schwer!

Eva Maria Lipp: Richtig gutes Brot
Eva Maria Lipp: Richtig gutes Brot

In „Richtig gutes Brot“ von Eva Maria Lipp finden Sie einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Brote aller Art, die Sie in heimischen Küche im Backofen backen können. Die Grundlagen, wie beispielsweise eine gelingsichere Anleitung für Sauerteig, werden ausführlich erläutert. Dazu gibt’s überlieferte Brotrezepte Österreichischer Bäuerinnen, eine Brotback-„Pannenhilfe“ und viele weitere clevere Tipps.

Und Eva Maria Lipp weiß, wovon sie schreibt: Seit vielen Jahren ist sie in Österreich für ihre Brotback-Kurse bekannt und gilt als DIE Brotback-Expertin. Lipp arbeitet mit unterschiedlichsten Gewürzen und Mehlmischungen, die für eine besondere Geschmacksvielfalt sorgen.

Probieren Sie es aus! Mit ein wenig Übung können sie bald eigene Mischungen kreieren oder sich an umfangreichere Rezepte wagen. Warum nicht glutenfreies Brot backen oder Brot ohne Hefe backen?
Es ist (fast) alles möglich.

Übrigens: Vermutlich wurde ein Brei aus gemahlenem Getreide und Wasser schon vor zehntausend Jahren auf heißen Steinen zu einer Art Brot gebacken. Und auch das gesäuerte Brot begleitet den Menschen seit gut 5.000 Jahren: Die Alten Ägypter sollen bereits über dreißig Sorten Brot gekannt haben. Nördlich der Alpen kam das Brot backen etwas später in Mode: Dort wurde Getreide, das lassen archäologische Funde vermuten, lieber zum Bier brauen verwendet.

Alles für die Katz‘

Die Katze ist in Deutschland das beliebteste Haustier. Katzen haben – meistens – ein freundliches Wesen und fühlen sich in menschlicher Gesellschaft wohl. Es heißt, sie seien sehr „offen“: Wenn es ihnen gut geht, schnurren sie, wenn ihnen etwas nicht passt, wedeln sie mit dem Schwanz. Ist das so? Außerdem wirken Katzen auf den Menschen beruhigend und gelten als „Therapietiere“. Wirklich?

Soweit die gängigsten Thesen. Aber genügt dieses Wissen, um eine Katze als Haustier zu halten? Eher nicht. Wer die Bedürfnisse seiner Katze nicht versteht, hat schnell eine schlecht gelaunte, überall markierende und im Extremfall kranke Kratzbürste daheim.

Gerd Ludwig: Katzen
Gerd Ludwig: Katzen

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Taping – die sanfte Alternative gegen Schmerzen

Elastische, bunte Baumwoll-Pflaster, die gezielt auf die Haut geklebt werden: Seit einiger Zeit gilt das so genannte „Taping“ bei (Leistungs-)Sportlern als effektive Methode zur Behandlung von Schmerzen des gesamten Bewegungsapparates. Es soll außerdem die Gelenke bei starker Belastung unterstützen und damit Verletzungen und Schmerzen vorbeugen.

Mittlerweile nutzen auch viele Freizeitsportler Taping zur Selbsthilfe bei Muskelschmerzen und zur Unterstützung besonders beanspruchter Gelenke. Richtig angewandt können die Tapes die Gefahr für bestimmte Verletzungen senken. Und die Anwendungsmöglichkeiten sind nicht auf den Sport beschränkt: Verspannungen und selbst Migräne können durch Taping effektiv gelindert werden. Taping – die sanfte Alternative gegen Schmerzen weiterlesen

Basenfasten: Allzu sauer macht nicht lustig

basenfastenBasenfasten gilt als eine Art des Heilfastens und der Gesundheitsprävention. Versprochen wird, dass sich beim Basenfasten jeder satt essen kann. Deshalb bezeichnen Fachleute das Basenfasten als milde Fastenform. Es soll einfach und ohne unangenehme Nebenwirkungen sein. Im Gegenteil: Weder wird der Stoffwechsel strapaziert noch fehlen Nährstoffe. Und das Gute: Basenfasten führt zu einer Entgiftung und Entlastung des Körpers. Neben dem Abnehmen steht der Verzicht auf alles, was im Körper Säuren bildet, im Vordergrund. Denn wir zivilisierten Menschen leiden meist unter Übersäuerung des Körpers. Basenfasten löst dagegen eingelagerte saure Stoffwechselschlacken und beugt damit chronischen Krankheiten vor. Eigentlich sollte man nicht von Basenfasten sprechen, sondern von einer weitgehenden Umstellung auf basische Lebensmittel. Man isst basenbildendes Obst von Äpfeln bis Zwetschgen, Gemüse und Pilze von Auberginen und Austernpilzen bis Zucchini und Pfifferlingen, Kräuter und Salate von Basilikum bis Spinat. Auch Sprossen, Keimlinge, Nüsse, Samen, basisches Eiweiß oder basische Nudeln können eine wichtige Rolle bei dieser Umstellung spielen. Nicht alle Säurebildner sind schädlich, aber man sollte wissen, welche Lebensmittel zu den Stoffen gehören, die „gute“ Säure bilden.

Chronische Krankheiten, die mit der Übersäuerung des Körpers zu tun haben können, sind z. B. Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, aber auch Migräne, Rheuma oder Hautprobleme. Wichtige Schritte vor dem Basenfasten sind der Verzicht auf Fast Food oder Convenience Food sowie die Entschleunigung des hektischen Alltags. Streichen Sie auf jeden Fall Fleisch und Wurst, Milchprodukte, Kaffee, Alkohol, Teigwaren, Fisch und Süßigkeiten von Ihrem Speiseplan. Dazu sollte man viel trinken, am besten Kräutertees und stilles Wasser. So kann man seinen Körper entlasten ohne zu hungern und gleichzeitig noch ein paar Pfund abnehmen.

basenfastenBasenfasten ist eine seit Jahrzehnten bewährte und weiterentwickelte Kurmethode, die der Gesundheit dient und zum Idealgewicht führen soll. Schonend und effektiv entsäuern, das klingt gut. Und noch besser klingt, was Margot Hellmiß in ihrem neuen Buch Basenfasten fürs Wochenende verspricht: Dass schon ein Wochenende mit basischem Essen neue Energie bringt und die Waage zwei Kilo weniger anzeigen lässt, ohne dass man Hunger leidet. Und weil Übersäuerungen auch die Stimmung vergiften, führt die Kurz-Entgiftung zu einer Aufhellung der Stimmung. Das Buch Basenfasten fürs Wochenende ist in dem renommierten Ratgeberverlag Südwest erschienen. Und Margot Hellmiß ist eine erfolgreiche freie Journalistin, die schon viele Ratgeber zu Ernährung, Medizin und Naturheilkunde schrieb. Was Fasten, Diäten und Entgiftungskuren angeht, ist sie eine ausgewiesene Expertin.

Lust bekommen auf ein basisches Weekendprogramm mit Gerichten aus saisonalen Obst- und Gemüsesorten? Dann wartet Wellness in den eigenen vier Wänden auf Sie. Ein Wellnesswochenende, das der Abschied von Gesundheitsrisiken sein kann.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Basenfasten fürs Wochenende!

Restlaufzeit von Hajo Schumacher

restlaufzeitWenn sich früher Rentner im Supermarkt an der Kasse vordrängten, wich ich schon mal mit dem Hinweis aus: „Bitte gehen Sie ruhig vor. Sie haben ja eine geringere Restlaufzeit als ich!“ In der Zwischenzeit habe ich ein Alter erreicht, das mit 50+, Junggebliebene, Generation Feierabend oder ähnlichen Ausdrücken belegt wird. Deshalb treffe ich immer weniger Menschen, die älter sind als ich, was die Möglichkeiten, sie mit dem Restlaufzeitspruch vorzuführen und mich über sie lustig zu machen, stark einschränkt. Ich ertappe mich immer öfter bei Gedanken, die sich mit dem Alter, der mir verbliebenen Lebenszeit auseinandersetzen. Noch habe ich gut 15 Arbeitsjahre vor mir, aber ich will mich jetzt schon damit auseinandersetzen, wie es mir gelingen kann, die mir noch geschenkten Jahre so zu gestalten, dass sie gut verlaufen. Restlaufzeit von Hajo Schumacher weiterlesen

Der letzte Tanz von Douglas Smith

Der letzte TanzDie russische Revolution von 1917 beseitigte nicht nur alte Zöpfe, sondern auch adelige Köpfe. Der letzte Tanz schildert den Terror, der mit den Bolschewisten über die russische Aristokratie hereinbrach. Douglas Smith zeigt das an den Beispielen der Adelsfamilien Scheremetew und Golizyn. Die Kommunisten erschossen ganze Adelsfamilien, ließen sie in sibirischen Lagern verhungern. Nur wenige konnten im Exil überleben, noch Jahrzehnte nach der Revolution erledigten Stalins Schergen das Ausrottungswerk am russischen Adel. Der letzte Tanz von Douglas Smith weiterlesen

Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester – Charlotte Link

Nicht vergessen:

Am 19. November spricht Charlotte Link exklusiv im Blanvalet Verlag zum ersten Mal online im Live-Talk über ihr Buch „Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester“.


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„Wenn das alles hier hinter uns liegt, muss du darüber schreiben!“

Das war der Wunsch der krebskranken Schwester Franziska von Bestsellerautorin Charlotte Link. Die Vorstellung, sechs lange und harte Jahre gegen den Krebs anzukämpfen ist für viele Menschen schwer vorstellbar. Doch Charlotte Link weiß genau wie sich das anfühlt. Dieses neue Buch der international bekannten Krimiautorin ist keine erfundene Geschichte wie man sie von ihr kennt. Stattdessen bekommt man einen tiefen Einblick in einen prägenden und emotionalen Lebensabschnitt.

Franziska ist Charlotte Links geliebte kleine Schwester. Keine zwei Jahre trennen die beiden. Sie sind zwar keine Zwillinge und doch verbindet die zwei Schwestern ein intensives und liebevolles Band, das sich nicht durchtrennen lässt. Beste Freundinnen, Seelenverwandte und Schwestern in einem. Charlotte Link erzählt in „Sechs Jahre. Der Abschied von meiner Schwester“ all ihre Erlebnisse mit guten und schlechten Ärzten, Krankenhäusern, Chemotherapien und wie sie selbst als Angehörige schwer betroffen am Schicksal ihrer Schwester damit umgeht und ihr Kraft gibt.

2006 begann der Leidensweg von Franziska. Die Diagnose: Darmkrebs und Lungenmetastasen. Die ganze Familie muss jetzt fest zusammenhalten, um Franziska Kraft zu geben. Rund um die Uhr ist immer einer bei ihr im Krankenhaus und muss mit ansehen, wie es der jungen Frau immer schlechter geht. Starker Gewichtsverlust, Atemprobleme und Panikattacken… Ende 2006 konnte Franziska den Tumor dann im Darm bekämpfen und einer von zwei Lungenflügeln ist metastasenfrei. Aber was Franziska in diesem einen Jahr durchmachen musste ist fast unmöglich zu beschreiben. Drei dramatische Fehldiagnosen von Ärzten und die erschreckende Art und Weise, wie man als Patient von einigen Ärzten behandelt wird.

2007 sind dann beide Lungenflügel metastasenfrei und die Nachuntersuchungen ohne Befund. Auch 2008 kann man etwas durchatmen, kein neuer Krebsherd oder Metastasen wurden gefunden. 2009 sieht dann schon wieder anders aus…

Am 07. Februar 2012 lässt die 46jährige Franziska zwei Kinder, einen Mann und ihre geliebte Familie zurück.

Ein für Charlotte Link dünnes Buch, mit unheimlich viel Geschichte! Mir kamen in so manchen Situationen während des Lesens die Tränen. Wie kann ein Arzt, praktisch im Vorbeigehen seiner Patientin „an den Kopf knallen“ das sie unheilbaren Bauchfellkrebs hat?! Ein Blick in die Krankenakte würde schon genügen um wenigstens so eine Nachricht in einem angemessenen Ton zu formulieren! Franziska beginnt schon allmählich sich „zu verabschieden“, als sie von der dramatischen Fehldiagnose erfährt. Unbeschreiblich! Viele solcher emotionalen Begebenheiten sind in diesem Buch zu finden. Ich finde es bewundernswert, wie Charlotte Link dieses Buch schreiben konnte!

Weitere Informationen zu Sechs Jahre von Charlotte Link bekommen Sie hier.

Werner Bartens: Bücher und Person

Werner Bartens: Zur Person

Wie Berührung hilftWahrscheinlich kennen Sie den Mann, der in der Nähe von München lebt, aus dem Fernsehen. Immer wieder tritt er in Talkshows auf. Maischberger. Plasberg. Dort äußert er sich zu Themen im Grenzbereich von Medizin und Psychologie. Seit über 70 Wochen steht sein Buch Was Paare zusammenhält in der Paperback-Bestsellerliste von Spiegel. Und das neue Bartens-Buch Wie Berührung hilft wird wohl auch ein Ratgeber-Bestseller. Denn der 1966 in Göttingen geborene Werner Bartens, weiß, wie Wissenschaft zu vermitteln ist. Von 1985 bis 1995 studierte er an verschiedenen Universitäten im In und Ausland Medizin, Geschichte und Germanistik. Der ungewöhnliche Studiosus muss seine Vorlieben in ihrer ganzen Breite verwirklicht haben. Nach dem Studium arbeitete er bis 1997 als Arzt, um sich dann als Sachbuchautor und Wissenschaftsjournalist einen Namen zu machen. Zahlreiche Preise ab 1997 belegen seine Fähigkeit, auch schwierige wissenschaftliche Themen in einer allgemein verständlichen Sprache in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Werner Bartens: Bücher und Person weiterlesen

Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle. Von Schwan/Jens.

Es gibt Bücher, die Literaturpreise erhalten. So wie jetzt auf der Frankfurter Buchmesse „Kruso“ von Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis. Und es gibt Bücher wie „Vermächtnis“ von Heribert Schwan, die zwar keinen Preis erhalten, aber Bestseller werden. Fast muss man Lutz Seiler, den Buchpreisträger, bedauern, denn praktisch gleichzeitig mit der Verleihung des Deutschen Buchpreises kommt das Buch von Heribert Schwan auf den Markt und verdrängt „Kruso“ aus dem Aufmerksamkeitsfokus in Deutschland. Nicht weil das Buch sprachlich-stilistisch ein Höhepunkt der deutschen Literatur wäre, sondern weil sein Inhalt fesselt, aufregt und Diskussionen auslöst. Dabei könnte der Titel nicht unspektakulärer sein: Vermächtnis. Nichts an dem Titel deutet daraufhin, dass sich zwischen den Buchdeckeln Sprengstoff befindet. Die Kohl-Protokolle heißt es im Untertitel. Das klingt schon ein wenig aufregender. Geschichtsbeflissene denken vielleicht an die geheimen Zusatzprotokolle des 1939 zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion geschlossenen Nichtangriffspakts, der Hitler beim Überfall auf Polen einen Zweifrontenkrieg ersparen sollte. Was sind die Kohl-Protokolle? fragt sich der aufmerksam gewordene Leser. Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle. Von Schwan/Jens. weiterlesen

Der Fluch der bösen Tat von Peter Scholl-Latour

Peter Scholl-LatourDer Fluch der bösen Tat. So heißt das jüngste Buch von Peter Scholl-Latour. Erschienen ist es einen Monat nach seinem Tod am 16. August 2014. Kaum ein deutscher Fernsehzuschauer, der den Journalisten und Publizisten nicht aus Talkshows zu politischen Themen kennt. Wegen seiner Eloquenz, seiner Unbestechlichkeit und seiner dem Mainstream konträren Meinung liebte ihn nicht jeder. Der Junge mit jüdischem Familienhintergrund ging in eine jesuitische Ausbildung. Nicht verwunderlich ist, dass die Nazis den 1924 geborenen Abiturienten verhafteten und er 1945 einige Monate in Gestapo-Haft verbrachte. Gleich nach dem Krieg zog es den jungen Mann, der elsässische Vorfahren hatte und deshalb „Latour“, den Mädchennamen seiner Urgroßmutter väterlicherseits, an seinen deutschen Familiennamen hängte, in die französische Armee. Er war Fallschirmjäger in Indochina, bevor er in Mainz und an der Pariser Sorbonne ab 1948 kurz Humanmedizin, dann Philologie und Politik studierte. Damit nicht genug: 1954 promovierte er und von 1956 bis 1958 studierte er in Beirut Arabistik und Islamkunde.

Schon in Studienzeiten schrieb er für deutsche und französische Medien und bereiste Amerika, Afrika, den Vorderen Orient, Südost- und Ostasien. Sein gesammeltes politisches Reisewissen nutzte ab 1963 die ARD, die ihn zum Afrika-Korrespondenten ernannte. Schon bald leitete er das ARD-Studio in Paris und flimmerte immer häufiger über den Bildschirm. Unmöglich, alles aufzuzählen, was Peter Scholl-Latour in dieser Zeit aufgebaut und geleistet hat. 1971 ging er zum ZDF und wurde dort zum Chefkorrespondenten. Überall, wo es krachte oder Konflikte schwelten, sprang Scholl-Latour in den Schützengraben – von Vietnam über Kambodscha, Afghanistan, China oder den Iran. Ayatollah Chomeini, zu dem er guten Kontakt hatte, öffnete ihm Türen zu muslimischen Welten, in die kein westlicher Journalist sonst blicken konnte. 1988 machte sich der allseits gebildete Journalist als freier Autor selbstständig und meldete sich bis zuletzt mit Interviews und Büchern, aber auch als Redner zu Wort.

Scholl-Latours erstes Buch erschien 1961. Titel: Matata am Kongo. Es war ein Politik-Sachbuch wie die mehr als 30 weiteren Werke, die er bis zu seinem Tod schrieb. 1980 erschien mit „Der Tod im Reisfeld“ sein Bestseller über Indochina und die Konflikte dieser Weltregion. Bis zu seinem Tod 2014 soll es das bestverkaufte Sachbuch im Nachkriegsdeutschland gewesen sein.  er Mann, der abwechselnd in Deutschland und Frankreich lebte, war zweimal verheiratet und wurde 90 Jahre alt.  Scholl-Latours Positionen provozierten. Nur ein paar Beispiele: Statt NATO wollte er eine gemeinsame europäische Verteidigung, die EU-Osterweiterung hielt er für zu schnell, die Bundeswehr wollte er mit Nuklearwaffen bestücken und Klimaschutz hielt er für ein Modethema. Im Islam sah er die große Herausforderung des 21. Jahrhunderts und kritisierte das westliche Verhalten gegenüber muslimischen Staaten. Manche hielten ihm Undifferenziertheit vor  oder glaubten, er schüre Ängste vor überwundenen Feindbildern. Scholl-Latour wurde als „Medienscharlatan“ beschimpft, als verantwortungslos gebranntmarkt und der Verbreitung von Halbwahrheiten bezichtigt. Er sei eitel und doziere Ethno- und Politplattitüden. Trotzdem erhielt der Journalist mit Ecken und Kanten viele Journalisten- und Medienpreise für sein Artikel und Bücher. Nie schwamm er in dem Mainstream westlicher Medien oder gab westliche oder amerikanische Standpunkte wieder.

Der Titel des Buches Der Fluch der bösen Tat bezieht sich auf den Aphorismus des Dichters und Dramatikers Friedrich von Schiller: „Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortwährend  immer Böses muss gebären.“ So zu lesen in Wallenstein, Die Piccolomini. Das überträgt Peter Scholl-Latour auf die Länder des Vorderen Orients und die politischen und militärischen Interventionen des Westens in dieser Weltregion. Seiner Meinung nach erliegen wir Westler der umfassenden Desinformation durch Amerika, England und Israel. Klar, dass ihn viele des Antiamerikanismus bezichtigten. Mit seinem letzten Buch versuchte der 90-Jährige die Öffentlichkeit über das zu informieren, was die westlichen Mainstream-Medien verschweigen oder verheimlichen müssen. Es ist nicht falsch, darin eine Abrechnung mit den bösen Taten der Amerikaner und ihrer Verbündeten zu sehen, denn die – so Scholl-Latour – schufen durch ihre Fehleinschätzungen und ihr Verhalten viele der explosiven Probleme, unter denen die Länder zwischen Golf und Levante leiden. Besonders das Verhalten der CIA war himmelschreiend  böse und demütigend und nirgendwo kam die Heuchelei westlicher Diplomatie deutlicher zum Vorschein als in jenen Ländern.

Das, was die Amerikaner und ihre Gefolgsleute im Vorderen Orient erreichen wollten, konterkarierten sie mit ihren Fehleinschätzungen, ihrer Arroganz und Unfähigkeit, sich in die Denkweise einer anderen Kultur einfühlen zu können. Selbst an der deutschen Kanzlerin lässt Scholl-Latour kaum ein gutes Haar. Wer Sichtweisen verträgt, die nicht dem allgemein für wahr Geglaubten folgen, wird das Buch verschlingen – und Scholl-Latours Polemik und bittere Stimme vermissen.

Hier finden Sie das finale Werk von Peter Scholl-Latour und können sich selbst ein Bild von seiner Meinung machen! Sollten Sie weiter in das Denken von Peter Scholl-Latour finden wollen, bieten wir Ihnen hier weitere Bücher von ihm und über ihn!