Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle. Von Schwan/Jens.

Es gibt Bücher, die Literaturpreise erhalten. So wie jetzt auf der Frankfurter Buchmesse „Kruso“ von Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis. Und es gibt Bücher wie „Vermächtnis“ von Heribert Schwan, die zwar keinen Preis erhalten, aber Bestseller werden. Fast muss man Lutz Seiler, den Buchpreisträger, bedauern, denn praktisch gleichzeitig mit der Verleihung des Deutschen Buchpreises kommt das Buch von Heribert Schwan auf den Markt und verdrängt „Kruso“ aus dem Aufmerksamkeitsfokus in Deutschland. Nicht weil das Buch sprachlich-stilistisch ein Höhepunkt der deutschen Literatur wäre, sondern weil sein Inhalt fesselt, aufregt und Diskussionen auslöst. Dabei könnte der Titel nicht unspektakulärer sein: Vermächtnis. Nichts an dem Titel deutet daraufhin, dass sich zwischen den Buchdeckeln Sprengstoff befindet. Die Kohl-Protokolle heißt es im Untertitel. Das klingt schon ein wenig aufregender. Geschichtsbeflissene denken vielleicht an die geheimen Zusatzprotokolle des 1939 zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion geschlossenen Nichtangriffspakts, der Hitler beim Überfall auf Polen einen Zweifrontenkrieg ersparen sollte. Was sind die Kohl-Protokolle? fragt sich der aufmerksam gewordene Leser. Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle. Von Schwan/Jens. weiterlesen