Ende November erschien ein besonders berührender Roman bei Lübbe.
„Im Traum höre ich dich spielen“ ist der mittlerweile fünfte Roman von Bestsellerautorin Lisa Genova.
Die 304 Seiten dieses Buches wurden aus dem amerikanischen Englisch von Anke Kreutzer übersetzt.
Inhalt – Im Traum höre ich dich spielen
Karina ist 45 Jahre alt, geschieden und Single. Sie lebt allein im ehemals gemeinsamen Haus von Richard und ihr und unterrichtet dort als Klavierlehrerin. Sie spürt wie ihr Umfeld sich fragt und sie verurteilt, warum sie sich von einem so tollen Mann hat scheiden lassen. Keiner fragt nach ihren Beweggründen.
Wenn Karina an Richard denkt, empfindet sie einen unbändigen Hass. Er ist Schuld daran, dass sie ihre Karriere nie ausleben konnte.
Richard ist ein weltbekannter Konzertpianist, gutaussehend und immer von einer neuen Frau umgeben. Die Scheidung von Karina gab ihm die Möglichkeit zu einen kompletten Neuanfang. Er verdrängt erfolgreich, dass er früher nie zu Hause war und dass das Klavier spielen ihm wichtiger als seine Tochter und Karina gewesen ist. In seinen Augen ist Karina durch und durch Schuld am Ende ihrer Ehe, hat sie ihm doch seinen größten Wunsch absichtlich nie erfüllt. Das er Karina mehrmals betrogen hat ist Nebensache.
Doch mit 45 Jahren ist der einst arrogante Richard plötzlich auf Hilfe angewiesen. Er ist an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) erkrankt, einer unheilbaren Krankheit die einen grausamen Verlauf nehmen wird. Die so dringende Hilfe bekommt er ausgerechnet von seiner Exfrau Karina…
Fazit – Im Traum höre ich dich spielen
Drei Jahre nach Richards Auszug leben sie wieder zusammen unter einem Dach. Mit dem Unterschied, dass Karina nun seine Pflegekraft ist und ihn auf seinem letzten Weg begleitet. Die Gefühlslage der beiden ist immer wieder in großer Aufruhr. Hass, Mitleid, Selbstzweifel und der Wunsch nach Absolution durchlaufen Kapitel für Kapitel.
Der Versuch den Krankheitsverlauf von ALS nachzuvollziehen ist für einen gesunden Menschen nahezu unmöglich. Doch Lisa Genova hat es geschafft, sowohl die Seite des Erkrankten als auch die der Familie wahnsinnig gut und nachvollziehbar zu erzählen.
Richard ist ein leidenschaftlicher Pianist, der Stück für Stück die Gewalt über seine Finger, seine Hände verliert und damit seiner großen Liebe nie wieder nachgehen kann. Es macht einem unheimlich Angst, welche grausamen Krankheiten in der Welt kursieren. Man kann nur immer wieder hoffen, dass es irgendwann doch noch Hoffnung für die Menschen gibt, die an solchen tragischen Krankheiten erkranken.
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